14.06.2007 FC Elgg vs. FC Männedorf 4:1
Aufstellung: Pepi, Biit, André, Oli, Hosä, Lori, Steve, Guschti, Jimmy, Andy, Darko
Ersatzspieler: Janick, Sandro, Dario
Gleich bei meiner Ankunft wurde mir vom Trainer vermittelt, dass er für den heutigen Match guter Dinge sei und das Gefühl habe, dass seine Jungs hier und heute etwas reissen würde. Wie wenn diese Worte die Spieler zusätzlich beflügelt hätten, wäre in diesem Moment, der dritten Minute, beinahe das 1:0 durch Darko gefallen. Da er aber nur den Torwart an Stelle des Tores traf, mussten wir noch weiter auf das erste Tor unseres zurück gekehrten Stürmerstars warten. Ab diesem Moment war jedoch klar: Die Elgger wollten die 1:0 Schlappe aus dem Hinspiel ausmerzen und dieses Match heute für sich entscheiden. Diese Einstellung konnte ein unbedarfter Beobachter dann auch ohne Probleme dem Spielverlauf entnehmen. Man ging konsequent in die Zweikämpfe, spielte den Ball hinten herum, suchte die Flügel und so gelangen in der Startphase einige schöne Spielzüge, welche aber nie richtig gefährlich werden konnten.
Ironischerweise entstand das 1:0 dann aber durch einen Pass von Pepi, der die Kugel, in der elften Minute, über die Köpfe des gesamten Mittelfeldes kickte. Darko konnte den Ball unter Kontrolle bringen, den Verteidigern um die Ohren laufen und die Kugel am Torwart vorbei einschieben. Jubel entbrannte unter den gut zwanzig Zuschauern, welche die Aussenlinie säumten. In den folgenden Minuten wurde es wieder etwas hektisch. Eine gut heraus gespielte Chance von Oli wurde vom Schiedsrichter zurück gepfiffen, der ein Handspiel gesehen zu haben glaubte. Auch beim Trainer spürte man die steigende Nervosität. Zeitweise vergass er sogar, wie seine Spieler heissen. Doch zunächst blieb es Ruhig im elgger Strafraum, was unter anderem auch an der gut gestellten Abseitsfalle lag.
Bis zu dieser schicksalhaften 25. Minute, in welcher ein männedorfer Stürmer in unseren Strafraum rannte, den Ball zu weit vorlegte, Pepi neben den Ball und in die Beine des Gegenspielers griff und der Schiedsrichter pfeiffend auf den Penaltypunkt zeigte. Entsetzen lag in der Luft, während sich der Captain von Männedorf den Ball zurecht legte. Angespannt standen sich nun Schütze und Torwart gegenüber, jeder das Gesicht des anderen sondierend und nach einer Schwäche suchend. Obwohl sich Pepi die richtige Ecke ausgesucht hatte, ging der Schuss ins Netz. Somit stand es 1:1, Männedorf war wieder dabei.
Doch hätte jemand gedacht, dass die Elgger nun lockerlassen oder gar zusammenbrechen würden, so strafte ihn der weitere Spielverlauf lügen. Nur drei Minuten später, nachdem ein Eckball des Gegners aus dem Strafraum zu Andy gespielt wurde, spielte dieser einen wunderbaren Steilpass auf Darko, der sich ein weiteres Mal alleine vor dem Torwart wiederfand und eiskalt zum 2:1 einschob. Die Fans waren begeistert und der FCE wieder in Führung.
Die letzten 17 Minuten gehörten nun den Elggern. Jimmy liess einen fulminanten Vollspannschuss auf den gegnerischen Torwart los, den dieser nur mit Mühe parieren konnte. Dafür wurde Jimmy von ihm zwei Minuten später im Strafraum umgehauen. Den daraus resultierenden Penalty wurde von unserem Routinier Oli ohne Wenn und Aber zum 3:1 versenkt. Einige Minuten plätscherte das Spiel so vor sich hin. In der vierzigsten Minute lief jedoch plötzlich ein Männedorfer alleine in den Strafraum ein und schoss gut platziert. Böse Stimmen sagen, dass sie den Ball bereits im Tor gesehen hätten, doch Pepi tauchte einem Delphin gleich nach dem Ball und konnte ihn ins Toraus ablenken. Die beste Chance der Männedorfer, in der 45. Minute, wurde durch einen Abseitspfiff des Schiedsrichters zunichte gemacht. Nun war Pause und die Spieler konnten sich erstmals ein paar Minuten erholen.
Nach einigen Worten des Lobes vom Trainer, liefen die Spieler wieder in Richtung des Platzes. Es gab zwei Auswechslungen. Für Steve kam Janick und Andy wurde durch Sandro ersetzt. Das erste Lebenszeichen gaben die Elgger dann in der 50. Minute von sich. Marco startete einen kraftvollen Seitenlauf und flankte den Ball in den Strafraum. Da leider niemand am richtigen Ort stand, konnte diese Chance nicht verwertet werden. Der nächste Höhepunkt konnte man dann in der 54. Minute beobachten, in welcher ein Flankenball von Jimmy angenommen wird, er einen Hacken schlägt und sich plötzlich alleine vor dem Torwart wieder findet. Durch diese Tatsache überrascht, verzieht er seinen Schuss jedoch leider ein wenig und der Ball rauscht am unteren, linken Pfosten vorbei. Jedoch ist das Spiel der Elgger jetzt sehr kampfbetont, jedoch je länger je unkonzentrierter. Das Spiel der Männedorfer hingegen wird von Minute zu Minute aggressiver, bis schliesslich André in der 57. Minute von einem gegnerischen Stürmer brutal niedergesägt wird. Unser Spielexperte R. Becker hält, gemäss eigener Aussage, eine Karte für längst angebracht.
Alles in allem waren aber noch immer alle Vorteile auf der Seite der Elgger. Vor allem Darko zeichnete sich in dieser Phase des Spieles durch viel kämpferischen und läuferischen Einsatz aus und ist in einigen Situationen kaum vom Ball zu trennen. Schöne Kombinationen mit Gusti halten das Spiel in dieser Phase weitgehend am laufen. Doch auch Männedorf meldete sich in der 70. Minute aus der Kabine zurück. Ein strammer Schuss von der Grenze des Sechzehners aus, verlangte Pepi sein gesamtes torwarttechnisches Können ab und wurde danach durch Oli geklärt.
Wirklich brenzlig für die Elgger wurde es jedoch dann in der 73. Minute, als Biit ein Verspringer beinahe ins eigene Tor einschob. Glücklicherweise verfehlte er den Kasten um einige Zentimeter, worüber er selber am meisten froh zu sein schien. Nun ging es wieder in die andere Richtung. Darko bekam den Ball, lief damit zur Grundlinie und spielte mitten in den Strafraum, in welchem sich drei Elgger im Synchron-Ball-Verpassen übten und die Kugel den Strafraum am anderen Ende wieder verliess.
Jetzt, in der 80 Minute merkte man langsam, dass die Kräfte nachliessen. Vermehrt gerieten wir in Bedrängnis und konnten uns nur mit mehr oder minder geglückten Befreiungsschlägen retten. Wenn eine Aktion aber den Begriff „geglückter Befreiungsschlag“ verdient, dann diejenige von Oli in der 83. Minute. Angespielt von Pepi nahm er den Ball an, drehte sich und zog auf der Mittellinie mit Vollspan ab. Das Leder bohrte sich kilometerweit in den tiefblauen Vorfrühlingshimmel, bevor es sich der Schwerkraft ergab und über den völlig verdutzten Torwart ins Tor sprang. Dieses phänomenale Tor löste unglaublichen Jubel unter den Zuschauern aus und trieb die Elgger noch einmal dazu an, bis zum Schluss zusammen zu stehen und dem Gegner keine Chance mehr zu lassen. Dies wurde dann auch erfolgreich umgesetzt. Eine letzte gute Aktion wurde noch vom kürzlich eingewechselten Dario in der 89. Minute eingeleitet, welcher dem Gegner den Ball gekonnt weggrätschte und Marco zuspielte. Der sprintete mit dem Leder noch einmal die gesamte gegnerische Platzhälfte hinunter und versuchte es in den Strafraum zu flanken. Leider ging dieser Versuch schief und kurz darauf wurde das Spiel vom Schiedsrichter abgepfiffen. Elgg hat seinen ersten Rückrundensieg eingefahren.
Bravo Jungs!
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